Sankt Aegidi

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St. Aegidi
Wappen Österreichkarte
Wappen von St. Aegidi
Sankt Aegidi (Österreich)
Sankt Aegidi (Österreich)
Basisdaten
Staat: Österreich
Bundesland: Oberösterreich
Politischer Bezirk: Schärding
Kfz-Kennzeichen: SD
Fläche: 28,72 km²
Koordinaten: 48° 29′ N, 13° 44′ OKoordinaten: 48° 29′ 0″ N, 13° 44′ 0″ O
Höhe: 599 m ü. A.
Einwohner: 1.576 (1. Jän. 2023)
Bevölkerungsdichte: 55 Einw. pro km²
Postleitzahl: 4725
Vorwahl: 07717
Gemeindekennziffer: 4 14 17
Adresse der
Gemeinde­verwaltung:
St. Aegidi 10
4725 St. Aegidi
Website: www.st-aegidi.at
Politik
Bürgermeister: Klaus Paminger (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2021)
(19 Mitglieder)
12
4
3
12 
Insgesamt 19 Sitze
Lage von St. Aegidi im Bezirk Schärding
Lage der Gemeinde Sankt Aegidi im Bezirk Schärding (anklickbare Karte)AltschwendtAndorfBrunnenthal (Oberösterreich)DiersbachDorf an der PramEggerdingEngelhartszellEnzenkirchenEsternbergFreinbergKopfing im InnkreisMayrhofMünzkirchenRaabRainbach im InnkreisRiedauSankt AegidiSt. Florian am InnSt. Marienkirchen bei SchärdingSt. RomanSt. WillibaldSchardenbergSchärdingSighartingSubenTaufkirchen an der PramVichtensteinWaldkirchen am WesenWernstein am InnZell an der PramOberösterreich
Lage der Gemeinde Sankt Aegidi im Bezirk Schärding (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Blick Richtung Ortszentrum der Gemeinde St. Aegidi aus südlicher Richtung.
Blick Richtung Ortszentrum der Gemeinde St. Aegidi aus südlicher Richtung.
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

St. Aegidi ist eine Gemeinde im westlichen Oberösterreich mit 1576 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2023). Sie gehört zum Bezirk Schärding im Innviertel und liegt im Gerichtsbezirk Schärding.

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

St. Aegidi liegt auf 599 Meter Höhe am Ostrand des Sauwaldes. Der Ort auf einer welligen Hochfläche ist nur ein Kilometer Luftlinie von der Donau entfernt, aber 320 Höhenmeter über dem Strom. Die Ausdehnung des Gemeindegebiets beträgt von Nord nach Süd 7,1 und von West nach Ost 7,9 Kilometer. Die Gesamtfläche beträgt 28,7 Quadratkilometer. Davon sind 54 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche und 40 Prozent Wald.[1]

Gemeindegliederung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Gemeindegebiet umfasst folgende 37 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2023[2]):

  • Adelsgrub (12)
  • Au (35)
  • Breitenau (18)
  • Dorf (41)
  • Dornedt (11)
  • Eben (24)
  • Edern (73)
  • Flenkental (39)
  • Fraunhof (11)
  • Grafendorf (20)
  • Grübl (10)
  • Gschwendt (54)
  • Hackendorf (75) samt Kiriau
  • Henndorf (19)
  • Höllau (71)
  • Innerleiten (14)
  • Kößlau (57)
  • Lehen (103)
  • Maierhof (25)
  • Mittelbach (10)
  • Mühlbach (37)
  • Oberleiten (37)
  • Panholz (21)
  • Prünst (11)
  • Reisedt (58) samt Steinzen
  • Reiting (34)
  • Sagedt (10)
  • Schauern (65)
  • St. Aegidi (268)
  • Steinedt (44)
  • Straß (10)
  • Tullern (50)
  • Voglgrub (29)
  • Walleiten (66)
  • Wallern (40)
  • Witzenedt (51)
  • Zimmerleiten (34)

Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Hackendorf, St. Aegidi und Schauern.

Nachbargemeinden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Engelhartszell
Kopfing im Innkreis Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt
Natternbach (GR) Neukirchen am Walde (GR) Waldkirchen am Wesen

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1294 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung von St. Aegidi. St. Aegidi war im Mittelalter Teil Österreichs ob der Enns. Im Gemeindegebiet befindet sich auch die Burgruine Harchheim, die Mitte des 16. Jahrhunderts zugunsten der St.-Pankratius-Kirche abgetragen wurde.

1810 bis 1816 gab es eine kurze Zugehörigkeit zum Königreich Bayern.

Mit der 1849 erlassenen Gemeindeordnung wurde auch St. Aegidi selbständig. Die Zusammenlegung mit Vichtenstein zur Großgemeinde Engelhartszell wurde 1882 wieder rückgängig gemacht.[3]

Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum Gau Oberdonau. Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1592 Einwohner, stieg 2001 auf 1643 Einwohner um bis 2021 durch Abwanderung auf 1541 zu sinken.[4]

Pfarrkirche

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Siehe auch: Liste der denkmalgeschützten Objekte in Sankt Aegidi

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaftssektoren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Von den 118 landwirtschaftlichen Betrieben des Jahres 2010 wurden 59 im Haupt-, 57 im Nebenerwerb und je eine von einer Personengemeinschaft und einer juristischen Person geführt. Die Haupterwerbsbauern bewirtschafteten beinahe zwei Drittel der Flächen. Im Produktionssektor arbeiteten 26 Erwerbstätige im Bereich Warenherstellung, 22 in der Bauwirtschaft und sieben in der Energieversorgung. Die wichtigsten Arbeitgeber des Dienstleistungssektors waren die Bereiche Verkehr (67), soziale und öffentliche Dienste (64), Handel (57) und freiberufliche Dienstleistungen (45 Mitarbeiter).[5][6][7]

Wirtschaftssektor Anzahl Betriebe Erwerbstätige
2011 2001 2011 2001
Land- und Forstwirtschaft 1) 118 151 92 123
Produktion 13 7 55 47
Dienstleistung 55 43 264 213

1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999

Arbeitsmarkt, Pendeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2011 lebten 832 Erwerbstätige in Sankt Aegidi. Davon arbeiteten 247 in der Gemeinde, siebzig Prozent pendelten aus.[8]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinderat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Gemeinderat hat insgesamt 19 Mitglieder. Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Oberösterreich 2015 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 6 FPÖ und 3 SPÖ.

Partei 2021[9] 2015[10] 2009[11] 2003[12] 1997[13]
Prozent Mandate % Mandate % Mandate % Mandate % Mandate
ÖVP 60,28 12 53,75 10 64,03 13 71,19 14 66,29 13
FPÖ 22,09 4 31,15 6 21,89 4 14,06 2 24,06 4
SPÖ 17,63 3 15,10 3 10,25 2 14,75 3 9,64 2
BZÖ 3,82 0

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bürgermeister seit 1850 waren:[14]

  • 1850–1861 Mathias Mühlböck
  • 1861–1864 Josef Beham
  • 1864–1870 Franz Mühlböck
  • 1870–1873 Matthias Leidinger
  • 1873–1875 Johann Voglgruber
  • 1875–1882 vereinigt mit Englhartszell
  • 1882–1883 Heinrich Pramendorfer
  • 1883–1884 Jakob Steininger
  • 1884–1886 Heinrich Pramendorfer
  • 1886–1890 Josef Stuhlberger
  • 1890–1896 Josef Voglgruber
  • 1896–1898 AntonSteininger
  • 1898–1902 Josef Voglgruber
  • 1902–1903 Franz Grüneis
  • 1903–1906 Josef Voglgruber
  • 1906–1912 Franz Grüneis
  • 1912–1916 Leopold Huber
  • 1916–1924 Matthias Stuhlberger
  • 1924–1928 Anton Klaffenböck
  • 1928–1938 Matthias Leidinger
  • 1938–1939 Hans Pramendorfer
  • 1939–1940 Robert Bräuer-Mocker
  • 1940–1945 Franz Kraml
  • 1945–1955 Alois Sageder
  • 1955–1985 Hermann Stadler (ÖVP)
  • 1985–1997 Konrad Sageder (ÖVP)
  • 1997–2019 Eduard Paminger (ÖVP)
  • seit 2019 Klaus Paminger (ÖVP)

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zum 700-Jahre-Jubiläum 1994 wurde von der oö. Landesregierung mit Beschluss vom 18. April 1994 das Recht zur Führung eines Gemeindewappens verliehen.

Blasonierung: Von Rot und Silber im Kurvenschnitt schräglinks geteilt; oben ein silberner, wachsender Abtsstab, unten ein roter Wolfsrumpf. Die Gemeindefarben sind Grün-Weiß-Rot.

Das Gemeindewappen wurde 1994 von der oberösterreichischen Landesregierung verliehen. Der Abtsstab steht für den heiligen Ägidius, den Pfarrpatron und Namensgeber des Ortes, er erinnert aber auch an die bis 1788 bestehende kirchliche Zugehörigkeit zum Stift Engelszell. Der Passauer Wolf symbolisiert die ehemalige Grundherrschaft des Hochstiftes Passau, an die heute noch Grenzsteine mit dessen Wappen erinnern.[15]

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ehrenbürger[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 1985: Hermann Stadler († 1989), Bürgermeister von St. Aegidi 1955–1985
  • 1999: Konrad Sageder, Bürgermeister von St. Aegidi 1985–1997
  • 2020: Helmut Klaffenböck († 2020), Amtsleiter von St. Aegidi 1979–2019
  • 2020: Eduard Paminger, Bürgermeister von St. Aegidi 1997–2019[16]

Söhne und Töchter der Gemeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sankt Aegidi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Ein Blick auf die Gemeinde St. Aegidi, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. August 2021.
  2. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2023 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2023), (ODS, 500 KB)
  3. Geschichte. In: St. Aegidi. Gemeinde Sankt Aegidi, abgerufen am 9. August 2021 (deutsch).
  4. Ein Blick auf die Gemeinde St. Aegidi, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. August 2021.
  5. Ein Blick auf die Gemeinde St. Aegidi, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. August 2021.
  6. Ein Blick auf die Gemeinde St. Aegidi, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. August 2021.
  7. Ein Blick auf die Gemeinde St. Aegidi, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. August 2021.
  8. Ein Blick auf die Gemeinde St. Aegidi, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 9. August 2021.
  9. Gemeinderatswahlergebnis 2021 OÖ. Land Oberösterreich, abgerufen am 12. Oktober 2021.
  10. Gemeinderatswahlergebnis 2015 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 9. August 2021.
  11. Gemeinderatswahlergebnis 2009 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 9. August 2021.
  12. Gemeinderatswahlergebnis 2003 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 9. August 2021.
  13. Gemeinderatswahlergebnis 1997 OÖ. (XLS) Land Oberösterreich, abgerufen am 9. August 2021.
  14. Gemeinden, Sankt Aegidi. Land Oberösterreich, abgerufen am 9. August 2021.
  15. Herbert Erich Baumert: Die Wappen der Städte, Märkte und Gemeinden Oberösterreichs, 9. (letzter) Nachtrag 1992–1996. In: Oberösterreichische Heimatblätter. Heft 3, 1996, S. 248 (ooegeschichte.at [PDF; 2,7 MB]).
  16. https://www.tips.at/nachrichten/st-aegidi/land-leute/502179-st-aegidi-hat-zwei-neue-ehrenbuerger, abgerufen am 18. April 2020.
  17. https://www.parlament.gv.at/WWER/PARL/J1848/Fischer_1.shtml, abgerufen am 13. Juli 2020.